Am vergangenen Wochenende waren Jannik und ich in Steinach (Thüringen), um den letzten und dritten Lauf des IXS Rookies Cups zu bestreiten. Diese letzte Etappe hat sich als eine reine Materialschlacht erwiesen. Der Kurs war im ersten Drittel relativ flach aber übersät mit Wurzeln. Das 2. und 3. Drittel war recht steil mit einigen Drops, rutschigen Anliegern und steilen Hängen im losen Schiefergestein. Treten war auf dieser Piste nicht angesagt!
Freitag waren wir, Jannik und ich, schon um 15.00 Uhr an der Strecke, um sie zu besichtigen und zu testen. Nach den zwei ersten Läufen in Winterberg und am Ochsenkopf waren wir erstaunt zu sehen, dass der Schwierigkeitsgrad hier in Steinach viel höher war. Der Kurs war so gesteckt, dass man total aktiv auf dem Bike sein musste. Wer passiv auf dem Bike gesessen ist, ist null nach vorne gekommen! Man musste ständig abspringen, pumpen und puschen. Nach drei Stunden auf der Strecke haben wir unsere Line gefunden. Uns war klar: Samstag wird hart!
Samstag war das Training von 9.00 Uhr bis 14.30 Uhr möglich. Mit den 300 Fahrern war es recht schwer oft zu fahren. Es lief aber ganz gut und wir waren bis kurz vor Trainingsabschluss recht zufrieden. Leider ist für mich der letzte Trainingslauf etwas unglücklich gelaufen! Nach einer schrägen Traverse, voll mit Wurzeln und einer scharfen Linkskurve habe ich einen ca. 1,5 Meter Drop angesteuert und wollte in einem Anlieger unterhalb landen. Leider sind mir beide Räder kurz vor der Kante weggerutscht. Der Sturz war spektakulär! Ich bin waagerecht geflogen und im Anlieger ganz flach eingebombt. Glücklicherweise ist mir nichts passiert, nur ein paar Schürfwunden. Nach ein paar Minuten habe ich mich gesammelt und bin weiter gefahren. Ca. 50 Meter weiter, bei einem weiteren Drop, ist mir das Schaltwerk in die Speichen reingerutscht mit den Folgen, dass Schaltaugen, Schaltwerk, Kette und Hinterrad komplett zerstört waren. AAARRRGGGG!!!! Schon wieder! Was für ein MIST! Schrauben in der Pause vor dem ersten Lauf war angesagt. Leider hatte ich nur ein total ausgelutschtes Ersatzschaltwerk dabei gehabt. Die Preisfrage war, ob es die Rennenbelastung aushält?
Als N° 1 und Cup Führender war ich der letzte am Start. Seit dem Sturz waren quasi 5 Stunden vergangen. Eine Menge Zeit, in der man über viele Sachen nachdenkt. Leider auch über den vergangenen Sturz! Ich war nicht wirklich frei im Kopf. Mein Bike war nicht mehr im Topzustand wie sonst und an einer der Schlüsselstellen bin ich ja geflogen. Nicht wirklich optimal! So lief auch mein erster Lauf. Ich bin zwar sauber gefahren, aber ohne Biss und Drang nach vorne. Gegen Ende hat sich auch mein Bike kaum kontrollieren lassen. Kein Wunder, mein Luftdämpfer hat seinen Geist aufgegeben (Dämpfung). Im Ziel kam ich mit der 13. Zeit (2min16s) an. Mein Vorsprung von 18 Punkten in der Gesamtwertung war weg! Matthias Fenke, mein direkter Konkurrent, hat mit seinem 2. Platz (2min12s) sogar die Führung im Cup mit 3 Punkten übernommen. Jetzt war Attacke für den 2. Lauf angesagt!
Am nächsten Morgen war ich ziemlich eingerostet. Auf der einer Seite musste ich die Abstimmung von meinem neuen, noch nie gefahrenen Coil-Dämpfer machen aber andererseits musst ich mein Bike schonen, um keinen Komplettausfall zu riskieren!
Ich entschied mich, nur zwei Trainingsläufe zu absolvieren und war damit auch zufrieden. Eine Zeit um die 2min10s war machbar! Eine gewisse Unsicherheit war aber noch da.
Hoch motiviert bin ich dann an den Start gegangen. Meine einzige Befürchtung war jetzt, dass mein Antrieb (Schaltwerk) die Belastung nicht mehr aushält.
Nach einer ca. 25-minutigen Verzögerung (Streckensperre) bin ich gestartet. Im ersten Drittel lief es super, mein gewohnter Speed war wieder da Attacke! Leider bin ich etwas über-motiviert in eine Minidropkombination gefahren und habe dabei die Dämpferreaktion unterschätzt. Weg war ich! Mit einer harten Landung auf dem linken Knie war alles vorbei! Schade! So ist mein Sport: Am Limit muss alles stimmen!
Damit war klar, dass mein erhoffter Gesamtecup-Sieg nichts mehr wird
Egal! Ein 2. Platz ist auch nicht schlecht
Dafür hat Jannik die Familien-Ehre gerettet und seine Kategorie mit einem enormen Vorsprung gewonnen Chapeau mon fils!
Die Abbous haben zugeschlagen Die Geschichte Vater und Sohn kann so weiter gehen Einmal mehr habe ich festgestellt, dass die mentale Verfassung und eine perfekte Schutzausrüstung in diesem Sport super wichtig sind!!!
Am kommenden Wochenende werde ich bei den Worldgames of Mountain Biking in Saalbach Hinterglemm auf der Z-Linie starten. Dieses Jahr sind die Lizenzfahrer auch am Start. Ich bin gespannt wie es wird.
Bis dann!