Eigentlich ist das Dirtmasters in Winterberg als ein Höhenpunkt der Saison zu sehen. Die Trainingsvorbereitung wird entsprechend geplant, um die drei Tage gut zu überstehen. Dienstag war schon klar, dass dieses Wochenende kein Genußwochenende werden wird! Nachmittags musste ich mich von der Arbeit abholen lassen, um mich ins Bett zu legen! Nach einer Fieberattacke war es schon sehr fraglich, ob ich am WE starten kann. Mittwochs war es nicht besser und ich lag den ganzen Tag auf der Nase
Donnerstag haben wir uns entschieden unser Quartier in der Nähe von Winterberg zu beziehen. Jannik fuhr bei strömendem Regen in Willingen, aber bei mir ging auch an diesem Tag gar nichts.
Freitag war dann der erste Tag in Winterberg. Nachdem wir unsere Startnummern geholt hatten, sind wir gegen 10 Uhr auf die Piste gegangen, um mit dem Track Walk zu beginnen. Der Dauerregen der letzten drei Tage hatte ganze böse Spuren hinterlassen! Die Strecke war durchnässt und ließ an manchen Stellen das schlimmste ahnen. Nach wenigen Minuten bergab laufen wurde mir bewusst, wie unfitt ich bin und dass es unsinnig wäre, die Trainingsläufe zu fahren. Der Tag verlief so, dass ich während der gesamten Trainingszeit alle Schlüsselstellen beobachtet habe und damit wichtige Informationen für die Linienwahl an Jannik und Daniel vom Race and Style-Woinem Team weitergeben konnte. Die Bedingungen waren extrem. Der letzte Wurzelhang war echt krass! Die Jungs waren um jeden Tipp froh Am Ende des Tages wusste ich noch nicht, ob ich die Qualifikation am nächsten Tag fahren kann. Abwarten! Nach den üblichen Putzaktionen und Bike Inspektionen an Janniks Fahrrad, sind wir zu unserem Quartier gefahren.
Samstag haben wir uns entschieden, nicht so früh mit dem Training zu starten, um einfach zu warten, dass die Piste weiter abtrocknet. Die Bedingungen waren schon deutlich besser als am Vortag.
Ganz gemütlich bin ich drei Abfahrten, mit vielen Pausen zwischendurch gefahren, um meine Kräfte zu sparen und, um mir einen Einblick von Mittendrin zu verschaffen.
Es lief ganz gut – ohne Sturz.
Für den Seedingrun war ich recht früh dran.
Nach einer kurzen Aufwärmphase, bin ich ganz entspannt zum Start gefahren, mit dem Ziel, nicht zu fallen. Nach dem Steinfeld, ca. auf halber Strecke, habe ich schon bemerkt, wie meine Beine anfangen zu streiken. Das Wurzelfeld habe ich gut überstanden mit einem leichten Steher. Danach in der Traverse vor dem Zielsprung ging mit meinen Beinen gar nichts mehr Am Ziel war ich fix und fertig. Mit einem 19. Platz musste ich mich zufrieden geben!)
15 Minuten später ist Jannik über die Ziellinie gefahren und erzielte mal wieder eine Topleistung mit der 2. Zeit seiner Kategorie.
Für Sonntag war das Wetter zwar nicht so freundlich wie am Samstag aber es blieb von oben trocken! Die Reifenwahl war getroffen. Die Piste war super voll und es war sehr schwierig, seinen eigenen Rhythmus zu finden. Ich habe bemerkt, dass ich einigermaßen wieder bei Kräften bin. Nach zwei Abfahrten entschieden wir uns, es mit dem Training zu lassen. Die mentale Vorbereitung für den entscheidenden Lauf hatte begonnen. Hin und wieder gab es im Rennen eine Unterbrechung, mit der Folge, dass unsere Startzeit nach hinten geschoben wurde. Alltag bei solchen Rennen!
Am Start habe ich mich dann ganz gut gefühlt, aber ich war nicht richtig entschlossen zu attackieren.
Mein Lauf war ziemlich gut, harmonisch und ohne Patzer. Nur die Aggressivität hat irgendwie gefehlt. Ich verbesserte mich trotzdem um 8 Sekunden und wurde damit 15. in der Masterklasse (30+). Paar Trainingsläufe und Kraft haben doch am Ende gefehlt. Egal es war die Erfahrung Wert da mitzufahren und zu sehen und zu erleben was in der Lizenzklasse bei den jüngeren abgeht
Jannik absolvierte ein paar Minuten später seinen Finallauf und stürzte im Wurzelfeld so, dass er sich erst wieder sammeln musste, um weiter fahren zu können. Dabei verlor er eine Menge Zeit. Schade denn er war eindeutig auf Siegkurs. Am Ende sprang ein 4.Platz mit nur 6 Sek. Rückstand auf den Sieger heraus. Nächstes Mal Jannik!
In zwei Wochen geht es nach Willingen. Hoffentlich bin ich dort fitter!
Kette rechts!
Euer Fréd